Gartenkunst oder Wege nach Eden

Gartenkunst

Gartenkunst geht über die Nutzbarmachung von Land hinaus zur ästhetischen Gestaltung - sie ist die Verbindung von gärtnerischer Arbeit und künstlerischer Kreativität


Dienstag, 31. März 2015

Frühlingsbesuche im Bergischen Land


Mitte März ist in Deutschland vielleicht nicht die beste Saison für Gartenbesuche - je nachdem wohin man fährt bekommt man aber gerade in dieser Zeit wertvolle Anregungen für die eigene Gartengestaltung. Noch ziehen keine Prachtstauden, Rosen oder spektakuläre Gehölze die Blicke auf sich, man hat in aller Ruhe Zeit sich auf die Strukturen des Gartens zu konzentrieren und interessante Pflanzen zu entdecken die sich in dieser gärtnerisch kargen Zeit besonders gut präsentieren. 


Mitte März im Garten Ulbrich Foto© Barbara Ehlert 2015

Nach der Schneeglöckchenblüte und noch vor bis ganz am Anfang der Narzissenblüte ist es vor allem die Zeit der Krokusse, Primeln und Helleboren. Sehr früh blühende Gehölze wie Viburnum bodnantense, Abeliophyllum distichum,  Lonicera x purpusii, späte Hamamelis und frühe Azaleen bringen Frühlingsgefühle in den Garten. Besonderes schön kommt zu dieser Zeit auch der Korkenzieherhasel zur Geltung, zumal wenn er als Solitär mit (Vor) Frühlingsblühern unterpflanzt ist.

Korkenzieherhasel mit Bergenien Foto© Barbara Ehlert 2014


Späte Hamamelis Foto© Barbara Ehlert 2015

Lonicera x purpusii Foto© Barbara Ehlert 2015

Viburnum bodnantense 'Charles Lamont' Foto© Barbara Ehlert 2015


Meine Gartenziele bei diesem Besuch waren der Garten Ulbrich in Solingen, der quasi zum "Standartprogramm" gehört weil es dort nicht nur zu jeder Jahreszeit, sondern auch jedes Jahr etwas Neues zu entdecken gibt, und die Gärtnerei Arends Maubach in Wuppertal, die ich im letzten Herbst zum ersten Mal besucht habe. 


Mitte März im Garten Ulbrich Foto© Barbara Ehlert 2015

Blick auf den Teich, Garten Ulbrich  Foto© Barbara Ehlert 2015

Mitte März im Garten Ulbrich Foto© Barbara Ehlert 2015



Blüten gab es aber auch schon: Hornveilchen im Topf, kleinblütige Narzissen unter Gehölzen, restliche Schneeglöckchen in schattigen Bereichen und natürlich Helleboren! Sehr schön fand ich die Kombination einer metallisch schwarzen Helleborus mit Galanthus nivalis. 

Viola cornuta 'Rebecca' Foto© Barbara Ehlert 2015

Foto© Barbara Ehlert 2015

Foto© Barbara Ehlert 2015

Die Gärtnerei Arends Maubach besuchte ich fast zwei Wochen später. Den Bereich rechts vom Eingang  aus hatte ich beim ersten Mal vor lauter Pflanzen-Gucken gar nicht wahrgenommen. Der Schattengarten (links vom Eingang hinter der Villa) war wie erwartet auch im März sehenswert. 

 Foto© Barbara Ehlert 2015

Reizvolle Kombination: Gräser und Osterglocken  Foto© Barbara Ehlert 2015

 Foto© Barbara Ehlert 2015
Den Übergang der Beetbegrenzung aus Wackersteinen zu einer Spirale fand ich sehr gelungen.
Nachfolgend einige Pflanzen in der Gärtnerei, die mir besonders aufgefallen sind. Gleich im Eingangsbereich war das vor allem die Bergenie 'Abendglocken' mit ihrem schönen dunklen Laub, die noch an mehreren Stellen in der Gärtnerei zum Teil als Einfassung eingesetzt wurde. Sehr beeindruckend ist auch der Austrieb des Kronrhabarbers (Rheum palmatum var. tanguticum), eine prächtige Schmuckstaude für sonnige und halbschattige Standorte. Sie braucht nährstoffreichen Boden und viel Platz (Pflanzabstand 130 cm!), ist ansonsten pflegeleicht und wird mit der Blüte bis zwei Meter hoch. 

Bergenie 'Abendglocken' Foto© Barbara Ehlert 2015
Rheum palmatum var. tanguticum Foto© Barbara Ehlert 2015
Foto© Barbara Ehlert 2015


Im Verkaufsbereich fiel besonders die kompakt wachsende Euphorbia 'Blackbird',  Lungenkraut (Pulmonaria angustifolius) 'Blue Ensian' und Corydalis ochloreuca auf. Eigentlich wollte ich ja nur Miscanthus chinensis 'Morning Light' erstehen, aber bei diesen Pflanzen konnte ich dann nicht widerstehen. 

Corydalis ochloreuca, Hellgelber Lerchensporn


Euphorbia 'Blackbird' Foto© Barbara Ehlert 2015


Bei den Farnen sind die folgenden am besten durch den Winter gekommen: Der Brutspitzen-Schildfarn (Polystichum braunii x proliferum) im Schattengarten und der Gelappte Schildfarn oder Glanzschildfarn (Polystichum aculeatum) im Schaugarten rechts vom Eingang - beides offenbar empfehlenswerte Pflanzen für einen ganzjährig schönen Garten. 

Polystichum braunii x proliferum  Foto© Barbara Ehlert 2015

 Polystichum aculeatum Foto© Barbara Ehlert 2015


Zurück zu Hause im Allgäu habe ich festgestellt, dass auch der Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) gleich nach der Schneeschmelze sehr schön dasteht. Fest steht, das Thema "Mein Garten im März" hat noch viel Entwicklungsmöglichkeiten...

Samstag, 7. März 2015

Auf der Suche nach dem schwarzen Garten

Unter der Suchanfrage "weißer Garten" liefert Google ungefähr 638.000 Ergebnisse in 0,59 Sekunden. Die Suche nach "schwarzer Garten" liefert ungefähr 850.000 Ergebnisse in 0,57 Sekunden. Sollten schwarze Gärten in Deutschland tatsächlich 
populärer sein als weiße? 
Weit gefehlt - die Links verweisen auf das offenbar recht beliebte Computerspiel "Schwarzer Garten im Land des ewigen Feuers". Auf der zweiten Seite finden sich Hinweise auf einen "Schwarzer Garten" genannten Platz, ein Kriegsdenkmal in der Grafschaft Bentheim und auf der dritten die Firmenseite eines Garten- und Landschaftsbauers mit dem Nachnamen Schwarzer. Das Thema "schwarzer Garten" scheint also kaum zu existieren. Doch halt, auf Seite fünf fragt "morgenweb.de" tatsächlich "Warum nicht mal ein 
schwarzer Garten- genau, warum nicht? Die Firma "Grothe neue Gärten" hat in Schwetzingen 2010 unter anderen einen Schaugarten unter dem Namen "Black Beauty" angelegt. "Der "Black Beauty"- Garten erinnert laut der Zeitung an eine vulkanische Landschaft, er ist mit dunklen Begrenzungsflächen und einer reduzierten Bepflanzung angelegt - sicher interessant, aber  das war jetzt doch nicht ganz das, was ich mir unter einem schwarzen Garten vorstellte. 

Das schwarze Gartenzimmer im Garten Ulbrich © Barbara Ehlert 2015 

Versuchen wir es mit "Gothic Garden" - hier gibt es etliche englischsprachige Seiten zu Design und Planung eines "gothic garden", der einem schwarzen Garten vielleicht am nächsten kommt. Darunter sogar verschiedene Themen für einen "Gothic Garden" - dunkler Garten mit schwarzen Pflanzen (das war mein Thema!) Nachtgarten mit nachts blühenden und duftenden Pflanzen, Hexengarten, Fledermausgarten, ein "Blutgarten", ein "Grabgabengarten" - was für phantasievolle Gartenwelten tun sich da auf! 
Unter "Gothic Garten", deutsch,  findet sich immerhin eine Adresse, unter der man (versandkostenfrei!) Gartenruinen aus England bestellen kann, so um die 10.000 Euro gibt es da schon ganz nette Sachen. 
Die Frage "gibt es schwarze Gärten in Deutschland" kann ich dennoch eindeutig mit Ja beantworten, denn einen - eher ein "schwarzes Gartenzimmer" habe ich im Garten Ulbrich in Solingen kennen gelernt. Tiefschwarz ist dieses Gartenzimmer nicht, aber ein "weißer Garten" besteht ja auch nicht ausschließlich aus weißen Pflanzen. 


Garten Ulbrich, schwarzes Gartenzimmer © Barbara Ehlert 2015 


Den Rahmen bildet eine Hecke aus Blutbuchen, der Weg hindurch ist mit dunklem Rindenmulch angelegt. Viele dunkellaubige und/oder dunkel blühende Pflanzen schaffen eine kontemplative, leicht mystische Atmosphäre. 
Sicher ist dies kein Ort der heiteren Besinnlichkeit, aber als Ruhepol zur inneren Einkehr ein Thema, das durchaus mehr Aufmerksamkeit in der Gartengestaltung verdient. Viele "schwarze" Pflanzen sind bei Sonnenlicht eher von einem dunklen Purpur oder sehr dunklem Braun. Legt man sich einen schwarzen Gartenbereich an, so wird er in einem schattigen Bereich die stärkste Wirkung entfalten. 
In dem schwarzen Solinger Gartenzimmer sind Berberitzen mit dunkel panaschiertem Austrieb, rote Zwergberberitzen (Berberis thunbergii 'Atropurpurea nana') verschiedene Heuchera, Cimifuga, Knöterich und tief dunkelrot blühende Bartnelken mit grünen Pflanzen kombiniert. Auch ein Zierapfel mit schwarzen Früchten ist hier angepflanzt. 

Polygonum microcephala 'Red Dragon' - Buntblatt-Knöterich © Barbara Ehlert 2015 
Der weiße Kater "Fukur" schreitet gelassen durch den schwarzen Garten © Barbara Ehlert 2015 

Über Facebook bekam ich von meinen Gartenfreundinnen Christine
von Frieling und Karina Waltzer (siehe "Casa Karina") aus ihrem 
Berglegarten in Freiburg noch interessante Gestaltungsideen.


Schwarzes Beet © Christine von Frieling 

Oben und unten das "schwarze Beet" von Christine von Frieling mit dem Holunder 'Black Beauty' als Zentrum.
"Ich habe in meinem Schwarzen Beet sowohl ganz dunkellaubige Pflanzen, als auch Pflanzen die grünes Laub haben, aber ganz dunkle Blüten… unter anderem Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus 'Niger'), den rotblättrigen Breitwegerich Plantago major “Rubrifolia”, im Handel auch unter der Bezeichnung “Atropurpurea” zu erhalten, die Dahlie 'Bishop of Llandaff', dunklen Neuseeländer Flachs, Schwarze Fetthenne (Sedum 'Postman's Pride'), Sedum cauticola 'Bertram Anderson' mit ganz dunklem Laub, die man gut als Bodendecker einsetzen kann - die fette Henne auf dem einen Foto muß ich noch austauschen, die paßt nicht so gut - dunkelblühende Hemerocallis, Oxalis, die dunkle Septembersilberkerze (Cimiguga racemosa) 'Black Négligée', dunkle Sempervivum." 

Schwarzes Beet  © Christine von Frieling 
Unten das "Gothic Beet" von Karina Waltzer, in dem sie Pflanzen mit dunklen Blättern, dunklen Blüten und purpurfarbenen Blüten kombiniert. "In meinem Gothic-beet befinden sich nicht ausschließlich schwarz blühende Pflanzen. Ich habe die Farbe von dunklem Karminrot dazugenommen, damit das lebendiger wirkt. Manchmal ist auch Graulaubiges als Kontrastgeber erwünscht ...jeder interpretiert halt das Thema anders…" sagt sie dazu. Auf dem Bild sieht man ganz hinten in der Mitte Miscanthus 'Malepartus', links davor die Eupatorium Hybride 'Glutball', in der Mitte die Dahlie 'Arabian Nights'. 

Gothic-Beet  © Karina Waltzer 

Gothic-Beet  © Karina Waltzer

Brigitte Rieser von "Klasse im Garten" verdanke ich den Hinweis auf den Nebelgarten in Tulln, von dem sie eindrucksvolle Bilder gemacht hat. 
Auch in dem berühmten Lammerting-Garten in Köln gibt es einen Schattengarten, der zu einem schwarzen Garten umgestaltet wurde. Den (für mich) interessantesten Artikel über das Thema Gothic Garden
fand ich bei Houzz: "Get the Mystery of a Gothic Garden for yourself" von Frank Organ. 

Der gotische Stil im Garten war im viktorianischen England sehr beliebt ist es offenbar heute noch, wie das Angebot englischer Firmen an "Gothic Mirrors for your Garden" zeigt.
Bestellen kann man sie z.B. bei SandEdgePrimrose oder Smith&Smith Designs 
(Ich bekomme keinen Bonus von diesen Firmen und kann keine 
Angaben zur Qualität machen).

Noch ein Link zum Thema: "Schwarz im Grünen"  

Falls jemand einen "schwarzen Garten" oder einen "Gothic Garden"
kennt, bitte ich um einen Kommentar mit dem Hinweis. 
Eine Auswahl dunkler Pflanzen werde ich später hier vorstellen. 

#Schwarzer Garten
#Gothic Garten


Sonntag, 1. März 2015

Kehlener Gartengespräche No. 1

Am Samstag, den 28.02., lud die Gartengestalterin Gerlinde Sachs zum ersten Mal zu dem "Mini-Workshop" unter dem Titel "Kehlener Gartengespräche" in ihren privaten Garten in Meckenbeuren ein. Meckenbeuren liegt im Bodenseegebiet zwischen Tettnang und Friedrichshafen. Da im Allgäu am Freitag ausgiebiger Schneefall die ersten Schneeglöckchen und an manchen Stellen sichtbaren grünen Flecken wieder völlig zugedeckt hat ein willkommener Anlass, dem Winter für ein paar Stunden zu entfliehen. Erst kurz vor Tettnang wechselte das Bild von bis dorthin vorwiegend geschlossener Schneedecke zu einem frühlingshaften Eindruck.
Auch in Meckenbeuren hatte es am Vortag noch einmal geschneit, davon war aber bis Mittag bei angenehmen Sonnenschein nichts mehr zu sehen.
Statt dessen gab es in dem gut eingewachsenen Staudengarten der Gartenplanerin blühende Schneeglöckchen, Märzenbecher, vereinzelte Krokusse und voll erblühte Helleborus zu sehen. 

 © Barbara Ehlert 2015 

Auf dieser Fläche (oberes Bild links)  ist im Sommer kein Boden mehr zu sehen, hier wachsen vorwiegend Hosta, Herbstzeitlose (unten rechts am Bildrand die ersten Austriebe von Colchicum), Elfenblumen und Farne.

© Barbara Ehlert 2015 

Die Blätter von Galanthus woronowii ähneln denen der Märzenbecher © Barbara Ehlert 2015 


© Barbara Ehlert 2015 

 Helleborus mit vorjährigen Blättern, die bei der unteren Pflanzen ganz nach außen liegen

© Barbara Ehlert 2015 

Aber wir waren ja nicht nur gekommen, um uns an den Pflanzen zu erfreuen, sondern um Tipps für die Gartenpflege im Vorfrühling zu bekommen und uns über unsere Erfahrungen auszutauschen.
Zunächst präsentierte Gerlinde uns ein kleines Wunderwerkzeug:  Eine japanische Staudensichel - handlich, preiswert, effektiv und sehr scharf. Da ich mit ihrer letzten Empfehlung, einem japanischen Staudenmesser, beste Erfahrungen beim Umpflanzen gemacht habe, werde ich mir das bald anschaffen. (Über Manufaktum oder Gartenbedarfversand Ward).


Japanische Staudensichel © Barbara Ehlert 2015 

Diese Sichel ist für den Rückschnitt von fest verwurzelten Pflanzen wie Gräsern, Taglilien und Fette Henne hervorragend geeignet. Der Schnitt geht damit viel schneller als mit einer Gartenschere und schont die Hände der Gärtnerin. Wie schnell schmerzen die Sehnen nach stundenlanger Arbeit mit der Gartenschere…


© Barbara Ehlert 2015 

Beim Rückschnitt von Helleborus-Blättern vom letzten Jahr muss mit der Gartenschere gearbeitet werden. Ein Tipp der Praktikerin: im Herbst kann man Helleborus auch mit der Heckenschere (nicht zu tief) abmähen und sich so eine Menge Arbeit im Frühjahr sparen. Die Blätter legen sich im Winter auf die Seite und sind deshalb anders als bei vielen horstigen Planzen nicht wirklich ein Schutz für die Staude. 
Auch bei früh austreibenden Gräsern (wie z.B. dem Reitgras) und bei Farnen ist der Herbstschnitt mit der Heckenschere zu empfehlen um die Arbeit zu vereinfachen. Ausgewählte Exemplare die zu einem schönen Winterbild des Gartens beitragen sollten jedoch bis zum Frühjahr stehen bleiben. 
Wo Elfenblumen mit frühen Geophyten wie Schneeglöckchen vergesellschaftet sind, ist ein Herbstschnitt sinnvoll.  Die Frühlingsblüher haben häufig schon ausgetrieben bevor man dazu kommt die Elfenblumen zurück zu schneiden und man muss dann sehr vorsichtig vorgehen. Man kann auf den Rückschnitt der Blätter aber auch völlig verzichten wenn einen das alte Laub optisch nicht stört, den Pflanzen schadet das jedenfalls nicht.


© Barbara Ehlert 2015 

Das Farnlaub kommt nicht auf dem Kompost, da sich die Farne sonst später überall im Garten finden - das gilt allerdings nicht für alle Arten. Der zierliche Frauenhaarfarn ist da ungefährlich, er vermehrt sich im Garten durch kleine Ausläufer - eine dankbare Pflanze für die Vergesellschaftung mit Hosta. 
Dabei wird das Thema "was kommt auf den Kompost" angeschnitten - sehr grobes Material (wie Stängel von Astern und vielen anderen Stauden) kommt bei Gerlinde Sachs nicht auf den Kompost, da sie diesen nach etwa einem dreiviertel Jahr verwenden möchte. Das grobe Material braucht unzerkleinert sehr viel länger, und die Arbeit das Schnittgut zu schreddern möchte sie sich sparen.
Ein weiteres Thema an diesem Nachmittag war der richtige Rückschnitt von Sträuchern. Faustregel:
"Wenn der Strauch gut geschnitten ist, sieht man nicht dass er geschnitten ist". Stark wachsende Sträucher wie Hasel, Sommerflieder, Hartriegel, Forsythie und Perückenstrauch vertragen einen radikalen Schnitt, man kann sie sogar alle paar Jahre auf den Stock setzen und sie so verjüngen. Bei langsam wachsenden Sträuchern jedoch gilt, "was versäbelt aussieht ist im Wachstum nachhaltig gestört und oft ganz ruiniert". Überlassen Sie ihre wertvollen Sträucher keinem "Gartenpfleger"…haben Sie schon mal eine radikal geschnittene Magnolie gesehen? Das ist ein Anblick der dem Pflanzenliebhaber Tränen in die Augen treiben kann…und es braucht, wenn es überhaupt gelingt,  viele Jahre und eine kundige Hand ein derart verstümmeltes Exemplar wieder zu einem harmonischen Wuchs zu bringen.
Ein besonderer Liebling von Gerlinde Sachs ist der Tellerschneeball  Viburnum plicatum 'Watanabe', dessen Etagenform sie jedes Jahr vorsichtig herausarbeitet. 
Auch bei den Rispenhortensien geht sie seht gezielt vor. Manche Gärtner  schwören darauf, diese im Frühjahr bis auf 15 Zentimeter zu stutzen - das ergibt lange Neutriebe mit jeweils einer riesigen Blüte an der Spitze. Eine Form, die besonders in Holland sehr beliebt ist. Gerlinde hingegen schneidet die Rispenhortensien so, dass sich eine verzweigte, schöne Strauchform entwickelt. Dafür nimmt sie die kräftigen Triebe bis auf ein oder zwei Augen zur nächsten Verzweigung zurück, schwache Triebe werden entfernt. Bei dieser Methode bleiben die Blüten kleiner, der Strauch wird standfester.


Auch die Katze hilft beim Einkürzen mit © Barbara Ehlert 2015 

Nachdem wir uns noch über langlebige Tulpen, pflegearme b.z.w. "pflegefreie" Stauden (Waldsteinie, Frauenhaarfarn, Elfenblumen, Liorope…) und andere Erfahrungen ausgetauscht haben ist die Sonne verschwunden und es zieht uns heimwärts ins Warme. 


Weiterer Termine der Kehlener Gartengespräche auf der Homepage von Gerlinde Sachs unter Workshops



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