Gartenkunst oder Wege nach Eden

Gartenkunst

Gartenkunst geht über die Nutzbarmachung von Land hinaus zur ästhetischen Gestaltung - sie ist die Verbindung von gärtnerischer Arbeit und künstlerischer Kreativität


Freitag, 24. April 2015

Neue Bücher zum Thema Gartengestaltung

Im März sind zwei interessante neue Bücher zum Thema Gartengestaltung erschienen:

In dem Band "Moderne Gartenkonzepte" geht es kurz zusammengefasst um Gartengestaltung passend zur Architektur.
Aus dem Pressetext zum Buch:
"Wie es gelingt, dass sich Haus und Garten in ihrer Gesamtwirkung nicht nur ergänzen, sondern in ihrer Qualität und Spannung erhöhen, beschreibt dieser bildgewaltige Gartendesign-Band, meisterhaft fotografiert von weltweit renommierten Gartenfotografen. Interviews mit den bekannten Architekten Alexander Brenner und Stefan Maria Lang, dem schwedischen Landschaftsarchitekten Ulf Nordfjell und dem Gartendesigner und Herausgeber Peter Berg machen verständlich, worauf es ankommt. Anhand herausragender Beispiele erklärt das Buch, wie man mit Harmonie und Wiederholung oder eben Bruch und Kontrast bei der Auswahl von Form, Farben und Materialien zum Ziel kommt."


Gartendesign: Ulf Nordfjell Foto ©: Jerry Harpur 

In den Interviews mit den Gartenarchitekten, denen die ersten 66 der 246 Seiten gewidmet sind, drehen sich die Gespräche um die Bedeutung guten Designs, die gelungene Verbindung von Architektur und Garten und die Natur als Vorbild für Design und Ästhetik. 
Schwerpunkt des Bandes sind die ausführlichen Reportagen über verschiedene Projekte - vom Stadthaus in London über eine großzügige Villa oberhalb von Stuttgart, einem kalifornischen Haus inmitten von Weinbergen, einer Villa direkt an der See in Sussex und einem ländlichen Domizil auf Mallorca. Nicht nur Gärten, sondern auch Objekte zum Träumen.
Jedes der Projekte wird auf mindestens zehn Seiten mit hervorragenden großformatigen Fotos und fundierten Texten vorgestellt.


Das obere Bild zeigt einen von dem schwedischen Gartendesigner Ulf Nordfjell entworfenen Privatgarten in Schweden. Der als "romantischer Minimalist" charakterisierte Nordfjell legt in seinen Entwürfen den Schwerpunkt auf gute und nachhaltige Strukturen im Garten. Bei Bauprojekten, die noch in der Planung sind, sucht er den ständigen Dialog mit dem Architekten. Er sieht sich nicht als Dekorateur oder als Werkzeug der Wünsche des Architekten, sondern will eine gemeinsame Arbeit in der sich Gebäude und Gartengestaltung verbinden. Seinen Kunden hört er sehr genau zu um ihre Wünsche zu erfassen und umzusetzen - sie sollen mit ihren Gärten glücklich werden.


Gartendesign: Patricia Stainton / Foto © Helen Fickling 

Um Einblicke, Ausblicke und Durchblicke geht es in dem Entwurf des Architekten Simon Comer und der Gartendesignerin Patricia Stainton, das im Süden der Grafschaft Devon im Südwesten Englands liegt. Das Bild zeigt den Blick in den "Morgengarten", in dem die ersten Sonnenstrahlen den Duft von Rosen und Kräutern wecken. Aber auch der Abendgarten und die Ausblicke sind beneidenswert schön...


Gartendesign: Tom Stuart-Smith Foto © Marianne Majerus

Das dritte Bild zeigt einen Ausschnitt aus einem Garten zu einem aus rostig-rotbraunem Backstein gemauerten historischen Haus in der englischen Grafschaft Norfolk. Sowohl die Pflanzen als auch der verwendete Cortenstahl nehmen die Farbe des Hauses auf.




Moderne Gartenkonzepte
(Link direkt zum Verlag)

Bibliografische Daten
ISBN 978-3-95453-070-0
49,90 EUR (D), 51,30 EUR (A)
256 Seiten, Großformat 30 x 24 cm, 

180 Fotos, gebunden, mit SU 
Autorin Petra Reidel
Herausgeber Peter Berg
Fotografie Marianne Majerus, Jürgen Becker 
Becker Joest Volk Verlag







Der zweite Band den ich heute vorstelle beschäftigt sich mit  kleineren, für die meisten eher realisierbaren und dennoch nicht weniger schönen Gartenträumen:


Der Titel "Kleine Gärten vergrößern" von Tanja Minardo befasst sich mit einem Thema, das sicher für viele Gartenbesitzer interessant ist. 
Manch einer denkt, bei einem kleinen Grundstück lohnt es nicht, viel Energie in die Gestaltung zu investieren. Die Beispiele in dem Buch zeigen jedoch, was man aus einer kleinen Fläche herausholen kann und wie sehr sich der ästhetische Wert und der Freizeitwert eines Grundstücks steigern lassen. Je weniger Platz man ums Haus herum hat, desto kostbarer ist er und desto mehr sollte man sich mit der Gestaltung beschäftigen.
Die Fotos von Marianne Majerus und Jürgen Becker zeigen eindrucksvoll, dass sich die Investition in das kleine private Paradies lohnt.
Zwei besonders schöne Beispiel dafür fand ich den kleinen Garten mit dem Mondtor auf dem ersten Bild und den Gartenraum mit den Holzbänken und den einrahmenden Sträuchern. 

Gartendesign: Anna Sanchez-Martin /  Foto © Marianne Majerus





"Es ist ganz gleich, ob ein Garten klein oder groß ist. Was die Möglichkeiten seiner Schönheit betrifft, so ist seine Ausdehnung so gleichgültig, wie es gleichgültig ist, ob ein Bild groß oder klein, ob ein Gedicht zehn oder hundert Zeilen lang ist"
Hugo von Hoffmannsthal



Gartendesign: Walda Patron / Foto © Jürgen Becker








Der Pressetext zum Buch sagt dazu:
„Klein, aber fein“ – jeder kennt diese Redensartund trotzdem hadern viele Gartenbesitzer mit der geringen Größe ihres Gartens. Dabei hat ein kleines Gartengrundstück, gerade in Bezug auf Pflege und Kosten, ganz unbestrittene Vorteile. Die Faszination, die ein Garten auf uns ausübt, hängt aber in erster Linie nicht von seiner flächenmäßigen Ausdehnung ab, sondern viel mehr von der Kunst, ihn mit einigen effektiven und überraschenden Kniffen und Gestaltungsmitteln, wie z. B. raffinierten Spiegelungen oder Höhenstaffelungen, räumlich und perspektivisch zu strukturieren.Die Autorin Tanja Minardo, selbst langjährige Garten- und Landschaftsarchitektin, zeigt in diesem Buch anhand von vielen konkreten Beispielen, wie man durch unterschiedlichste gestalterische Mittel Größe in einen kleinen Garten zaubert und ihm dadurch mehr Faszination und Spannung verleiht. 

Gartendesign: Bunny Guiness / Foto ©  Marianne Majerus

In diesem Reihenhausgarten wurde die Hauptachse zu einem Sitzplatz aufgewertet - ein überzeugendes Beispiel einer guten Lösung für schmale Gärten. Der Platz wurde mit vier kleinkronigen Mispeln (Mespilus germanica) akzentuiert. 

Wer seinen kleinen Garten aufwerten und neu gestalten will, ist mit diesem Buch gut beraten! 



Kleine Gärten Vergrössern
(Link direkt zum Verlag)

Bibliografische Daten
ISBN 978-3-95453-071-7
39,90 EUR (D), 41,10 EUR (A)
176 Seiten, Großformat 30 x 24 cm, 80 Fotos, gebunden, mit SU

Autorin Tanja Minardo
Fotografie Marianne Majerus, Jürgen Becker 
Becker Joest Volk Verlag













Bitte beachten Sie das Copyright der Fotos! Meine eigenen Bilder bei "Gartenkunst oder Wege nach Eden" dürfen mit dem Link gern auf Pinterest und Facebook geteilt werden. Bei diesem Post bitte ich nur die Buchcover zu teilen.

Samstag, 18. April 2015

Frühlingsgefühle mit Narzissen

Heute gibt es keinen inhaltsschweren Eintrag, nur ein paar schöne Frühlingsblüher - gesehen beim Besuch von "Kraut & Krempel" im Schaugarten der Gärtnerei Gaissmayer in Illertissen. Und wieder gibt es ein paar charmante Sorten mehr für die Gartenwunschliste.

Foto© Barbara Ehlert 2015


Es gibt so viele mehr als die klassische gelbe Trompetenform oder die duftende weiße Dichternarzisse…
Am stabilsten (was späten Schneefall betrifft) und am leichtesten zu integrieren sind die Zwerge, die zwischen zehn und dreißig Zentimeter hoch werden. Ein schönes Beispiel ist die Cyclamineus-Narzisse 'Toto', eine zierliche Sorte die sich gut zum Verwildern eignet. Wie die klassische Osterglocke 'Arctic Gold' und die großkronige Narzisse 'Ice Follies' verträgt sie Halbschatten. 

Die klassische Trompetenform in gelb: 'Arctic Gold'  Foto© Barbara Ehlert 2015
Großkronige Narzisse 'Pink Charme'  Foto© Barbara Ehlert 2015

Die Krone von 'Pink Charme' verblasst bald nach dem Aufblühen zu einem zarten Apricot, auch die zunächst etwas knallig wirkende 'Cassata' hellt nach einigen Tagen zu einem gleichmäßigen sanften Cremeton auf. 


'Cassata'  Foto© Barbara Ehlert 2015

Narcissus cylamineus 'Toto'  Foto© Barbara Ehlert 2015

'Ice Follies'  Foto© Barbara Ehlert 2015
Die gefüllte 'Spring Essence' habe ich vorher noch nie gesehen, aber sie scheint mir viel versprechend - sicher einen Versuch wert wenn man sie irgendwo bekommen kann. Auch die 'Trena' könnte ich mir gut im Garten vorstellen.

'Spring Essence'  Foto© Barbara Ehlert 2015

Narcissus cyclamineus 'Trena'  Foto© Barbara Ehlert 2015

Narzissen in Streifen in der Wiese gepflanzt - eine gute Idee auch für den Privatgarten um das Mähen zu erleichtern.

Foto© Barbara Ehlert 2015


Mein Buchtipp zum Thema:
"Narzissen - leuchtende Frühlingsboten" bringt dem Leser und Betrachter mit wunderschönen Bildern die Vielfalt der Narzissen näher (Klick auf das Bild führt zum Amazon Link mit ausführlichem 'Blick ins Buch')
Bei Bestellung über die Amazon-Links erhalte ich eine kleine Provision. Ich bedanke mich für die Unterstützung meiner Arbeit

Montag, 6. April 2015

"Scharfe Sachen" - Ausstellung im Museum der Gartenkultur in Illertissen


Am Samstag den 11.04. wird in  Illertissen im Museum der Gartenkultur die Ausstellung 
"Scharfe Sachen - Die Geschichte der gärtnerischen Schneidegeräte" eröffnet. Da es einen ausführlichen Pressetext dazu gibt, veröffentliche ich diesen ohne weitere Bearbeitung. Besonders interessant ist auch das Begleitprogramm während der Zeit der Ausstellung, die bis zum 13. September 2015 läuft. Hier wird in Vorträgen und Workshops  praktisches Gärtnerwissen über Schneidegeräte und Schneidetechniken vermittelt.
Am Eröffnungstag findet auch der große Gartenflohmarkt 
"Kraut & Krempel"auf der Jungviehweide vor dem Museum statt. 



Gartenscheren aus Frankreich, ca 1925 


Geöffnet:
Dienstag bis Sonntag
11 bis 18 Uhr
(gültig für die Ausstellung „Scharfe Sachen“)

Eintritt
Erwachsene 4,00 Euro ermäßigt 3,00 Euro, 
bis 16 Jahren freier Eintritt
Am Eröffnungstag führt Sammler und Kurator Wolfgang Hundbiss um 14 Uhr durch die neue Ausstellung. Regelmäßige Führungen werden freitags um 16 Uhr, buchbare Rundgänge ab zehn Personen nach vorheriger Anmeldung unter Telefon (07303) 9524747 angeboten. Nach Voranmeldung für Gruppen (bis 20 Personen) Aufschlag 1,00 Euro/Person


Zwei Heckenscheren aus England, ca. 1950


Aus dem Pressetext zur Ausstellung:

Klinge, Schneide oder Sägeblatt – gutes Werkzeug mit Schärfe ist für die Arbeit im Beet oder am Obstbaum unentbehrlich. Durch die große Vielfalt und Geschichte der gärtnerischen Schneidegeräte führt die neue Ausstellung „Scharfe Sachen“ im Museum der Gartenkultur. Gezeigt werden rund 800 Exponate aus der Museumssammlung historischer Gartengeräte, vorwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Scheren, Messer, Sicheln und Sägen, in den unterschiedlichsten Formen und mit bemerkenswerten technischen Raffinessen ausgestattet, geben auch einen Einblick in eine stetig weiterentwickelte Garten- und Werkzeugschmiedekultur.
Die Entwicklungsgeschichte der gärtnerischen Schneidegeräte ist so alt wie die Geschichte der Pflanzenkultur durch den Menschen überhaupt. Beginnend mit den ersten bäuerlichen Kulturen in der Jungsteinzeit nutzten Menschen Sicheln mit hölzernen Griffen und Schneiden aus Feuerstein. Die Herstellung von Klingen aus Metall, zunächst aus Bronze, später aus Eisen, markiert einen bedeutenden technischen Fortschritt. Der römischen Antike verdanken wir die Erfindung der Veredelungstechniken von Weinreben und Obstbäumen mit den dazugehörigen Hippen und Sägen. Vergleichsweise spät fanden die verschiedenen Scherenformen Eingang in die Gartenkultur. Hecken- und Raupenscheren sind seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar, die klassische Gartenschere, auch Baum- oder Rosenschere genannt, wurde erst im frühen 19. Jahrhundert erfunden.
Die Sammlungsstücke des Museums der Gartenkultur vermitteln nicht nur einen guten Eindruck von der oft mühevollen Arbeit in Feld und Garten, sondern geben auch einen Einblick in die hohe Handwerkskunst und den erstaunlichen Erfindergeist von Gärtnern und Werkzeugschmieden vergangener Zeiten. Von den ersten erhaltenen Sicheln und Messern mit hölzernen Griffen und Klingen über handgeschmiedete, reich verzierte Exemplare der Barockzeit bis hin zu technisch ausgereiften Schneidegeräten des 20. Jahrhunderts.
Gartenschere der Firma Pradines, Frankreich, 1925


 Begleitprogramm

Samstag, 20. Juni, ab 11 Uhr, Aktionstag zur Ausstellung
11 bis 15 Uhr „Schnuppermähen“
Die Wangener Sensenlehrer des SVD (Sensenverein Deutschland) Heiner Miller und Joe Sieber zeigen, worauf es beim Mähen mit der Sense ankommt. Besucher können ihre stumpfe Sense mitbringen und an diesem Tag kostenlos dengeln lassen.

13 bis 15 Uhr „Formschnitt? Ja, aber richtig!“
Ob Hecke oder freistehendes Gehölz - wer formieren möchte, sollte bestimmte Regeln. Der Formexperte Reiner Wahl zeigt, wie es geht.

15 bis 18 Uhr „Einführung in die Bonsai-Gestaltung“ 
Michael Wilhelm präsentiert einige große Bonsai. An einem Baum erfolgt eine kleine Einführung in die Bonsai-Gestaltung, die Anwendung von Schneide-Werkzeug, Gestaltung, Pflege, Düngung und weiteren Praxistipps. Interessierte Besucher dürfen gerne eigene Bonsai und/oder Problem-Bäume mitbringen; im Anschluss an die Gestaltung erfolgt eine Baumbesprechung.


Heckenschere „Kleines Wunder“, ca. 1920    

DICTUM-Workshops (mit Anmeldung und Kursgebühr):

Freitag, 22. Mai, 11 bis 16 Uhr „Bayerische Tapas“
Köstliche Kleinigkeiten vorzubereiten, mit Zutaten aus der Heimat für Ihr Event zu Hause, sind keine Zauberei. Christoph Hauser wird in diese Kunst einführen. Zusätzlich lernen und üben die Teilnehmer mit dem Dictum Schärf-Experten ihr mitgebrachtes Küchenmesser schonend und präzise zu schärfen.
Donnerstag, 28. Mai, 11 bis 18 Uhr „Sense und Sichel“ Umweltfreundlich und zugleich den ganzen Körper trainierend, erlebt das Mähen mit der Sense heute eine Renaissance. Doch der Umgang mit der Sense will gelernt sein. Der Kurs führt ein in das Dengeln des Blattes, Schärfen mit dem Wetzstein und endet mit Mähübungen. Gearbeitet wird mit hochwertigen Sensen von Schröckenfux. Teilnehmer können aber auch ihre eigene Sense mitbringen.
Samstag, 20. Juni, 11 bis 18 Uhr „Flechtwerke aus Weide“
Die Kursteilnehmer flechten unter fachkundiger Anleitung dekorative Objekte für Haus und Garten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Dabei lernen sie verschiedene Techniken kennen, unter anderem die Spiraltechnik. 

Donnerstag, 25. Juni, 11 bis 17 Uhr „Schärfen von Gartenwerkzeugen“ Erlernt wird das perfekte und werkzeugschonende Schärfen von Gartenscheren, Pflanzschaufeln, Hacken und Beilen von Hand und auf der Schärfmaschine.

Museum der Gartenkultur Jungviehweide 1
89257 Illertissen
Telefon (07303) 952 4747
kontakt@museum-der-gartenkultur.de
Für Ihre Fragen zur Ausstellung, Kontakt:
Wolfgang E. Hundbiss, 
Kurator Museum der Gartenkultur Telefon (07303) 9524747 
Mail w.hundbiss@stiftung-gartenkultur.org
Fotos, Copyright und Quelle Museum der Gartenkultur/Spiegler
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