Gartenkunst oder Wege nach Eden

Gartenkunst

Gartenkunst geht über die Nutzbarmachung von Land hinaus zur ästhetischen Gestaltung - sie ist die Verbindung von gärtnerischer Arbeit und künstlerischer Kreativität


Freitag, 27. Februar 2015

Staudenbeete nach englischem Vorbild

Englische Staudenbeete, die berühmten "English border" bringen fast jeden Gartenliebhaber  zum Träumen - lange, tiefe Staudenbeete in Farbe und Höhe perfekt abgestimmt und gestaffelt. Beete nach englischem Vorbild kann man auch an einigen Orten in Deutschland erleben.
Heute freue ich mich über einen Gastbeitrag von Gerhard Glombiewski, der mich fragte ob hier ein Artikel über ein besonderes Projekt der Staudenfreunde (Mitglieder der GdS, s.u.) in Dortmund erscheinen könnte - herzlich gern! 

Englische Staudenbeete im Botanischen Garten Rombergpark Dortmund

Viele Menschen, die an Dortmund denken, haben immer noch Bilder vom Eisenindustrie mit all seinen Schattenseiten im Kopf. Aber Dortmund ist anders, ist anders geworden.
Wo früher die großen und schmutzigen Anlagen der Schwerindustrie standen, befinden sich heute z.B. ein großer Binnensee (Phönixsee in Hörde) oder Wohn- und Arbeitskomplexe für Künstler, Gastronomen, kreatives Handwerk und vieles mehr. Die Technische Universität und der angegliederte Technologiepark haben den Wandel Dortmunds zusätzlich stark beeinflusst.
Dortmund besitzt als flächige Großstadt zwischen der Ruhr im Süden und der Lippe im Norden, zwischen Bochum im Westen und Unna im Osten einen Grünflächenanteil von ca. 50 %. Einen hohen Anteil machen die zahlreichen städtischen Parks und Grünanlagen aus. Besonders hervorzu-
heben sind der Westfalenpark mit seinem berühmten Rosarium und dem Fernsehturm sowie der Rombergpark mit seinen Baumsammlungen aus der ganzen Welt (Arboreten), dem Botanischen Garten, den Pflanzenschauhäusern (Tropenhaus) und dem Zoo.


Staudenbeete nach englischem Vorbild im Rombergpark  © B. Hübner


Ein besonderes Highlight befindet sich am Botanischen Garten zwischen Clematis- und Heidegarten: Staudenbeete nach englischen Vorbild zu beiden Seiten eines 100 m langen Weges. Sie sind je fünf Meter tief und werden zur Umgebung durch eine eindrucksvolle Kulisse aus Eibenhecken abgegrenzt. Die Beete selbst werden nicht durch Hecken oder Zäune in Abschnitte unterteilt, sondern sind auf ganzer Länge  offen einsehbar. Die Hauptfarbe der Beete verändert sich von Blau über Violett, Rot bis Gelb und zuletzt Weiß. Je ein Abschnitt von etwa 20 Metern ist immer einem Farbschwerpunkt gewidmet.
In allen Beeten befinden sich Buchskugeln und hohe Gräser, die dem Ganzen auch im Winter Struktur geben, zumal die abgestorbenen oberirdischen Teile erst im Frühjahr zurück geschnitten werden. So kann der Raureif im Winter bizarre Strukturen schaffen.



 © B. Hübner


Jeder dieser Beetabschnitte wurde von einem Mitglied der Dortmunder Staudenfreunde geplant und wird weiterhin von ihm gepflegt. Dadurch erhalten die Beete zusätzliche Variationen und einen sehr persönlichen Charme.
Insgesamt wurde so ein „Gemischtes Staudenbeet“ im Englischen Stil - das heisst Farb-Kompositionen mit wenigen formalen Elementen - geschaffen in dem die Pflanzen so dicht stehen, dass der Boden kaum zu sehen ist und das Beet ganz im Sinne von Karl Foerster das ganze Jahr über „durchblüht“.  Mancher Besucher hat dies nicht nur als ungewöhnlich, sondern teilweise sogar als „unordentlich“ empfunden.


 © B. Hübner


Der Botanische Garten im Rombergpark ist jederzeit frei zugänglich. Wenn Sie aber Informationen zu den Pflanzen haben möchten, so bieten sich die 
Termine beim Heidemarkt (29.8. und 30.8.2015) und am Tag des Denkmals (13.9.2015) an, an denen die Regionalgruppe Dortmund der Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS) mit einem Stand vertreten sind. 

Informationen und Führungen erhalten Sie am 
"Tag der Offenen Gärten und Parks“ 
Samstag, 13.6. von 14-18 Uhr und Sonntag, 14.6.2015 von 11-18 Uhr.

Mehr Informationen zur Arbeit der Regionalgruppe Dortmund:


Mehr Informationen und Bilder über das Englische Staudenbeet auf der Seite der

Text: Gerhard Glombiewski
Fotos: B. Hübner

Dienstag, 24. Februar 2015

Gesucht: Die schönsten Gärten des Jahres 2016

Gerade bekam ich folgende Mail mit Bitte um Veröffentlichung - ab sofort bis zum 15.07.2015 werden die 50 schönsten Gärten des Jahres gesucht:



Der Callwey Verlag und Garten + Landschaft loben zum ersten Mal gemeinsam mit ihren Partnern, Mein schöner Garten, BGL Bundesverband Garten-, Landschafts-und Sportplatzbau e. V., bdla Bund Deutscher Landschaftsarchitekten,Kann GmbH und Schloss Dyck, den Wettbewerb GÄRTEN DES JAHRES aus und suchen die besten von Landschaftsarchitekten / Garten- und Landschaftsbauern gestalteten Privatgärten im deutschsprachigen Raum.



Der 1. Preis ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert, weitere Büros bekommen eine Auszeichnung. Die Zeitschriften Garten + Landschaft und Mein schöner Garten stellen die Siegerprojekte ausführlich vor. Die 50 besten Gärten werden außerdem in einem umfangreichen Bildband im Callwey Verlag veröffentlicht. Die Preisverleihung findet am 16. Februar 2016 auf Schloss Dyck statt.

Details auch unter www.gaerten-des-jahres.com

Foto©Barbara Ehlert 2014


Schöne Gärten wüsste ich schon, aber keinen der sowohl von einem Landschaftsarchitekten bzw. ausgebildetem Garten/Landschaftsbauern im deutschsprachigen Raum gestaltet wurde UND noch nicht  in einer Buchpublikation veröffentlicht wurde.

Wer ist stolzer Besitzer eines solchen Gartens oder hat einen geplant? 


Foto©Barbara Ehlert 2014




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