Gartenkunst oder Wege nach Eden

Gartenkunst

Gartenkunst geht über die Nutzbarmachung von Land hinaus zur ästhetischen Gestaltung - sie ist die Verbindung von gärtnerischer Arbeit und künstlerischer Kreativität


Sonntag, 31. März 2013

Deutscher Gartenbuchpreis 2013 und European Garden Photo Award



Das fränkische Schloss Dennenlohe bot auch in diesem Jahr wieder einen festlichen Rahmen für den Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreis 2013 und den erstenEuropean Garden Photo Award”.

Gary Rogers gewinnt den ersten European Garden Photo Award (EGPA)
Am 15. März 2013 wurde auf Schloss Dennenlohe  im Rahmen des Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreises erstmalig in Kooperation mit dem renommierten englischen Wettbewerb IGPOTY (International Photographer of the Year) ein Europäischer Garden Photo Award (EGPA) vergeben. Sabine Freifrau von Süsskind, die gemeinsam mit Philip Smith aus Großbritannien und dem Sponsor Stihl den neuen Wettbewerb ins Leben gerufen hat, übergab für das Siegerbild „Spring in the Box Garden“ von Gary Rogers das hochdotierte Preisgeld. „Dieser Preis ist wunderbar für alle Photographen, die sich mit Gärten beschäftigen - eine echte Bereicherung, der die Gartenphotographie voranbringen wird“ kommentierte der so geehrte Fotograf vor den rund 180 geladenen Gästen.
Die Jury des Internationalen Preises kürte 3 Siegerbilder, die mit der Ausstellung um die Welt touren. Die Bilder sind vom 1. Mai bis zum 30. September auch im Gutshof von Schloss Dennenlohe zu sehen. Einsendungen für den Europäischen Garden Photo Award 2014 sind noch bis Mitte November dieses Jahres möglich.


Die Preise und Begründungen der Jury zum Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreis 2013


Kategorie: Bester Ratgeber

1. Platz: „Pflanzenschnitt“
von Hansjörg Haas, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München.
           
Begründung der Jury: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen ist ein wichtiges Dauerthema für jeden praktisch tätigen Gärtner – sei er Laie oder Fachmann. Der Autor, ein ausgebildeter Gärtner, studierter Gartenbauwissenschaftler und jahrelanger Kreisfachberater für Obst-, Gartenbau und Landespflege, weiß wovon er schreibt. Mit großer Fachkenntnis, aber dennoch für jedermann leicht verständlich führt er den Leser an das Thema heran. Zahlreiche gute Fotografien und instruktive Zeichnungen erleichtern das Verständnis zusätzlich. Das Spektrum der behandelten Pflanzen reicht dabei von den Obst- und Ziergehölzen über die Kletterpflanzen bis zu den Stauden. Ein Schnittkalender rundet den gelungenen Band ab.
2. Platz: Garten Basics“
von Mascha Schacht:, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München.

3. Platz:  „Staudenmischpflanzungen“
von Axel Heinrich und Uwe J. Messer:, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Kategorie: Bester Bildband

1. Platz: Zwiebelblumen“
von Josh Westrich (Fotos) und Dorothée Waechter (Text) Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern.
Begründung der Jury: Zwiebelblumen oder
Frühlingsgeophyten, wie der Fachmann sagt, haben aufgrund ihrer Vielfalt und Farbenpracht aber auch ihrer vergänglichen Erscheinung seit jeher eine große Faszination auf Gartenbesitzer ausgeübt. Seit der Renaissance erfreuen sie sich in den europäischen Gärten größter Beliebtheit. Das vorliegende Buch widmet sich bewusst nicht neumodischen Sorten sondern historischen und altbewährten Arten. Umso überraschender ist es, was die hohe Kunst eines bedeutenden zeitgenössischen Fotokünstlers den Pflanzenindividuen zu entlocken vermag. Geradezu atemberaubend sind die Nahaufnahmen von Pflanzen, die mancher Gartenkundige zu kennen glaubte – wie etwa die mystische Eleganz der tiefschwarzviolett blühenden Traubenhyazinthe oder das majestätische Feuerwerk der fein gezeichneten Blüten der Kaiserkrone. Das schlichte, zurückhaltende Layout und der hochwertige Druck lassen die Aufnahmen gut zur Geltung kommen. Ein erläuternder Textteil rundet den Band ab.

2. Platz: Ein Garten für das 21. Jahrhundert“
von Georg Grabherr und Lois Lammerhuber, Edition Lammerhuber, Baden.

3. Platz: Landgärten - Private Paradiese zum Träumen“
von Evi Pelzer und Karen Meyer-Rebentisch, BLV Buchverlag, München.

Kategorie: Bestes Buch über Gartengeschichte

1. Platz: Gartenkunst in Deutschland“
von Stefan Schweizer und Sascha Winter (Hrsg.), Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg.

Begründung der Jury: Der Titel des gewichtigen Werkes setzt hohe Erwartungen, verspricht er doch nicht weniger als eine umfassende Darstellung der deutschen Gartenkunstgeschichte über einen Zeitraum von rund 500 Jahren. Betrachtet man den Band genauer so erkennt man unschwer, dass er gerade keine „durchgängige“ Gartengeschichte „in einem Stück“ liefert. Es handelt sich vielmehr um ein Sammelwerk von einzelnen Aufsätzen von insgesamt 26 Autoren, das aus einem zweijährigen Projekt an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf hervorgegangen ist. Und dennoch – das vorliegende Werk stellt das zweifellos einer der wichtigsten Publikationen im Bereich der Gartengeschichte in den letzten Jahren dar. Für die Geschichte der Gartenkunst in Deutschland ist das großformatige und üppig mit zahlreichen historischen Darstellungen und aktuellen Fotografien illustrierte Werk insbesondere aufgrund der zahlreichen neuen Aspekte und Forschungsansätze ein Meilenstein und die bedeutendste Publikation seit der 1962-1965 erschienenen „Geschichte der deutschen Gartenkunst“ von Dieter Hennebo und Alfred Hoffmann.

2. Platz: „Leibniz und die Revolution der Gartenkunst“
von Horst Bredekamp ,Verlag Klaus Wagenbach, Berlin.

3. Platz:Villa, Garten, Landschaft“
von Christoph Bertsch: Gebr. Mann Verlag, Berlin.

Kategorie: Bester Gartenreiseführer

1. Platz: Berlin gärtnert
von Jana Kotte (Hrsg.), terra presse GmbH, Berlin.

Begründung der Jury: Warum gärtnert der Berliner so gern? Mit dieser Frage beginnt das Vorwort des ungewöhnlichen Bändchens, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Gartenkultur der Hauptstadt aus möglichst vielen, insbesondere alternativen Blickwinkeln zu beleuchten. Mit Staunen wird der Leser von den Hinterhofgärten und der Fassadenbegrünung zu den Kleingartenkolonien und den grünen Denkmalen geführt. Auch gärtnerisch genutzte Brachen, Kübelpflanzen und Künstlergärten bleiben nicht unerwähnt. Und auch zu unerwarteten Themen wie Weinanbau in Berlin und die Bücherei des deutschen Gartenbaus mit ihren umfangreichen Gartenbuchbeständen wird der Leser informiert. Ein Übersichtsplan zu Gemeinschaftsgärten bzw. Interkulturellen Gartenprojekten und eine Kurzbeschreibung der einzelnen Projekte ergänzt das handliche Büchlein.

2. Platz:  Park Sanssouci“
 von Christa Hasselhorst und Hans Bach EDITION BRAUS Berlin GmbH, Berlin.

3. Platz: „Gartenführer Schloss Trauttmansdorff
von Karin Ortler, Schloss Trauttmansdorff (Hrsg.), Merano (Südtirol).

Kategorie: Bestes Garten- und Pflanzenportrait

1. Platz:Sommerblumen. Glanzlichter der Sonne“
von Dr. Claus Schulz, flora et gardendesign gmbh, Wuppertal.

Begründung der Jury: Das Buch widmet sich ganz bewusst auf monographische Weise den so genannten Sommerblumen, also den kurzlebigen, d .h. ein- und zweijährigen Zierpflanzen, die insbesondere aufgrund ihrer Blüte in Mischpflanzungen gerne Verwendung finden. Die sehr individuelle Publikation versucht damit eine Lücke in der Gartenliteratur zu schließen – liegt doch ein umfassendes Buch zu dieser Thematik bemerkenswerterweise bislang weder in deutscher noch in englischer Sprache vor. Ausgehend von dem Versuch einer Definition und der Betrachtung der natürlichen Standorte der bei uns verwendeten Sommerblumen spannt der Autor dabei den Bogen seiner Betrachtung über die Kombination und Verwendung bis zu philosophischen und weltanschaulichen Aspekten.

2. Platz : „Fuchsien“
von Manfried Kleinau, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

3. Platz: „Lavendel – Duft u. Sinnlichkeit im Garten“
von M. Breckwoldt und F. Graf von Luckner BLV Buchverlag, München.

Sonderpreis der Jury

„Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald“
Ute Scheub / Haiko Pieplow / Hans-Peter Schmidt,  oekom verlag GmbH, München

Begründung der Jury: Terra Preta – die aus Südamerika stammende, sagenhafte fruchtbare „schwarze Erde“ – zieht seit einiger Zeit das Interesse zahlreicher gärtnernder Laien und Fachleute auf sich. Mit dem Band wird nun das erste umfangreichere Buch in deutscher Sprache zu diesem Thema vorgelegt. Dabei beleuchtet das Werk die Möglichkeiten und Grenzen dieses Pflanzsubstrates im Gartenbau. Es behandelt ökologische Aspekte und enthält sowohl konkrete Gebrauchsanweisungen – auch zur Eigenherstellung von Terra Preta – als auch Kurzbeschreibungen von Terra Preta-Projekten aus aller Welt. Bemerkenswert ist, dass sich gleich drei kompetente Autoren zur Erstellung des Buches zusammengefunden haben.

Stihl-Sonderpreis für außergewöhnliche Leistungen

„Sommerblumen. Glanzlichter der Sonne“
von Dr. Claus Schulz, flora et gardendesign gmbh, Wuppertal

Begründung der Jury: Die Publikation sticht auf besondere Weise aus der Masse der in Deutschland aktuell erschienenen Gartenbücher heraus. Das im Eigenverlag edierte Werk fällt bereits aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes ins Auge. Klappt man das in Halbleinen gebundene Buch auf, so ahnt man bereits, dass es sich um etwas ganz Besonderes handelt. Im Inneren gibt die ungewöhnliche Bindung den Blick auf den Buchblock mit einer Fadenheftung in verschiedenen Farben frei, die wohl auf die Farbenpracht der Sommerblumen verweisen sollen. Das handsignierte und in nummerierter Auflage von nur 500 Stück gedruckte Werk ist zweifellos ein ganz persönliches Statement und Ausdruck für eine niveauvolle Garten- und Gartenbuchkultur, die es in Deutschland auf besondere Weise zu fördern gilt. (siehe dazu auch ergänzend Begründung Pflanzenportrait)

Leserpreis von „Mein schöner Garten“

„Gärtnern – die neue Freiheit!“
von Sabine Reber und Stöh Grünig (Fotos),  BLV Buchverlag München
Begründung der Leserjury: Das Buch „Gärtnern – die neue Freiheit!“ hat uns sehr gut gefallen, weil es unkonventionell und sehr humorvoll an das Thema Garten heranführt. Es ist ein sehr persönliches Werk, das die Gartenerfahrungen der Schweizerin Sabine Reber wiedergibt. In flotter Sprache plädiert sie für ein anderes Gärtnern jenseits des Perfektionismus und ermuntert Anfänger, einfach alles auszuprobieren und auch mal Fehler zu riskieren. Auch die Fotos von Stöh Grünig haben uns überzeugt, sie haben eine ganz eigene, ehrliche Bildsprache und ergänzen den Text in idealer Weise.


European Garden Book Prize

1. Platz: Historische Gärten und Parks in Österreich“
Christian Hlavac / Astrid Göttche / Eva Berger (Hg.), Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar.

Begründung der Jury: Der fundierte Band baut auf das 1993 erschienene, ebenfalls unter den Fittichen der Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten edierte Werk „Historische Gärten in Österreich. Vergessene Gesamtkunstwerke“ auf, wobei eine völlig neue Auswahl an Gärten und weitestgehend andere Autoren dem Leser das für Österreich so eminent wichtige Thema nahe bringen. Die einzelnen Beiträge behandeln die Anlagen gleichzeitig kompakt und detailliert und sind mit aktuellen Fotografien und treffend ausgewählten historischen Darstellungen gut illustriert. Dabei erfüllt das Buch gerade für die österreichischen historischen Gärten eine wichtige Funktion, nämlich auf die Notwendigkeit des Schutzes der oftmals unmittelbar durch Bebauung o.ä. bedrohten Anlagen hinzuweisen. Auch bei der Auswahl der Autoren haben die Herausgeber eine glückliche Hand bewiesen, denn offenbar wurde versucht die für den jeweiligen Garten kundigsten Experten zu gewinnen. So entstand ein Werk, das Lust darauf macht die Gärten und Parks in Österreich auch selbst zu erkunden.
 
2. Platz: Filigrane Leichtigkeit. Außergewöhnliche Gräsergärten entdecken“
(Originaltitel: Le plus beaux jardins graminées), von Philippe Perdereau / Didier Willery Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

3. Platz: Meine Gartenwelt
(Originaltitel: Le Carnet jardinier), von Catherine Delvaux und Florence Le Maux, Verlag Kosmos, Stuttgart


Über Schloss Dennenlohe
Der 18 Hektar große private Schloss- und Landschaftspark Dennenlohe ist seit 2004 für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Park besticht durch seine Lage am Wasser, die verwunschenen Inseln und Brücken sowie die Vielzahl an Rhododendren. Er ist als Botanischer Garten anerkannt und wird vom "Grünen Baron" Freiherr von Süsskind selbst gestaltet und täglich gepflegt. 2008 wurde hier das Bayerische Gartennetzwerk initiiert. Dennenlohe ist Sitz des Verbandes Bayerischer Parks und Gärten e.V.


Dieser Blogbeitrag wurde auf Grundlage des Pressematerials von Schloss Dennenlohe erstellt. Presseinformationen über:                                                                                                          
Schloss Dennenlohe
Sabine Freifrau von Süsskind
91743 Unterschwaningen
Telefon: +49 (0)9836
96 88 8 Telefax: +49 (0)9836 96 88 9
E-Mail: Schloss@Dennenlohe.de Internet: www.Dennenlohe.de






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